Richemont Französischer Kalkstein

Der weiche, homogene Kalkstein ermöglicht ein schnelles Arbeiten. Er hat eine lebendige gelbe Farbe. Richemont ist etwas härter als Tuffeau und etwas weicher als Tervoux.

TECHNISCHE ANGABEN

BEARBEITUNG

Richemont ist ein relativ weicher Kalkstein, der sich sehr gut z.B. mit Raspeln bearbeiten lässt. Es ist auch möglich, den Stein mit Schmiedestahl-Meißeln zu bearbeiten, insbesondere mit Zahneisen und Flacheisen bzw. Schrifteisen. Spitzeisen sollten nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, da der Abtrag schnell zu groß werden kann. Richemont lässt sich grob schleifen.

Skulpturen aus Richemont können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich aufgestellt werden.

WEITERE INFOS

Richemont ist ein sogenannter oolithischer Sediment-Kalkstein. Oolithe sind aus sogenannten Ooiden, kleinen eiförmigen Teilchen (daher auch der Name) aufgebaute, feinkörnige Sediment-Gesteine mariner Herkunft. Ooide sind kleine Mineralkörper, um die sich in vielen Lagen Schichten aus Kalk, Eisenoxiden, Eisenhydroxiden und Kieselsäure angelagert haben, wodurch kleine Kügelchen oder eben eiförmige Gebilde entstanden sind. Die Ooide haben sich mit Kalk und Ton am Meeresgrund verkittet und über einen langen Zeitraum neues Gestein gebildet. Richemont ist im Turonium der Oberkreidezeit vor rund 90 Millionen Jahren entstanden. 

Richemont kommt aus der Region von Pons im Département Charente-Maritime an der französischen Atlantik-Küste, weshalb der Kalkstein auch Pierre de Pons genannt wird. Der Stein wird in Streinbrüchen auch im Untertagebau gewonnen.